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Flogni
07.01.2013
23:48 Uhr
     
@ Jo
Es freut mich, dass die Haikus/Tankas gefallen. Im Internet findest du unter diesem Stichwort
Beispiele in Hülle und Fülle. Aus dem von mir erwähnten Buch "Spiegelbilder" noch einige Kostproben:

O, der wilde Schrei !
Er zerriss die Dunkelheit -
das gequälte Herz

Durch die Nacht verwehn
leise, Träume schenkende
Regenmelodien.

Sanft das Wasser glänzt.
Friedlich ruht im Mondenschein
noch der Woge Kraft.

@ ing
Das Faszinierende am Haiku ist letztlich seine Schlichtheit, seine Einfachheit, mit der jedermann
seinen Gefühlen Ausdruck verleihen kann. Deine Eigenschöpfung ist dafür ein gelungenes Beispiel.
Kürze, Konkretheit, Gegenwärtigkeit und Offenheit sind die wichtigsten Merkmale des Haiku.

Zum Schluss noch ein eigenes Beispiel, dass mir bei einem Abschied von Sylt in den Sinn kam:

Der Zug entschwindet.
Fern ein weißes Taschentuch.
Abschied für immer.
 
ing
07.01.2013
20:47 Uhr
     
Durch das rosaliche Wunder hier neben mir, hat sich ein Tanka entwickelt. Danke Flogni!


Mein Barbarazweig -
In Erwartung zur Weihnacht!
Noch bist Du nicht da.

Leise Geduld. Wir warten.
! Blüte Epiphanias !


.
 
jo
07.01.2013
20:10 Uhr
     
Verzeihung; ich meinte natürlich Tankas  
jo
07.01.2013
20:02 Uhr
     
Der Inhalt Ihrer Haikus und Tankas haben auch mich tief berührt. Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich.
Durch die Darstellung der Formen wurde ich an meine Schulzeit erinnert, an Schillers Distichon:
Im Hexameter steigt des Springquells flüssige Säule,
Im Pentameter drauf fällt sie melodisch herab.
Aber: Wem erzähle ich das!

Folgende Distichen mag ich sehr:

In den Ozean schifft mit tausend Masten der Jüngling;
Still, auf gerettetem Boot, treibt in den Hafen der Greis.
oder:
Die Wissenschaft:
Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin,
dem andern eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.
Oder:
Kant und seine Ausleger:
Wie doch ein einziger Reicher so viele Bettler in Nahrung setzt!
Wenn die Könige baun, haben die Kärrner zu tun.

Aber was ist das alles gegen die beiden von Ihnen angeführten Tangas!
Haben Sie noch mehr so die Seele berührende Kurzgedichte?

Nochmals herzlichen Dank
Jo
 
Flogni
06.01.2013
20:27 Uhr
     
Leider sind beim ersten Haiku die Erläuterungen so dicht an die Zeilen gerückt worden - im Manuskript sah´s anders aus.  
Flogni
06.01.2013
20:24 Uhr
     
Als Jugendlicher korrespondierte ich mit einer japanischen Schülerin - Akiko Sumida. So entwickelte
sich mein Interesse für die fernöstliche Kultur. Besonders angetan war ich von der kürzesten Gedichtform der Welt - dem Haiku. Es war erstaunlich, wie auch meine SchülerInnen auf dieses
Thema eingingen, mitunter wunderschöne Dreizeiler verfassten. Auf der letzten Vernissage unseres Hofer Kunstvereins waren auch einige Werke der Künstlerin Christa-Maria Engelhardt ausgestellt.
Sie hatte früher unter anderem ihre "Spiegelbilder" mit Haikus und Tankas (ursprünglich ein Lied in erweiterter Haiku-Form -5-7-5 + 7-7 Silben) von Ellen Hassmann-Rohlandt kombiniert.
Hier nun eine kleine Auswahl mich besonders berührender Beispiele:

Haikus

Habe nur Geduld ! Erläuterung: 5 Silben
Unter dieser Last von Schnee 7 Silben 3 Zeilen
grünt die Erde schon. 5 Silben

Sieh dich an - mit Ernst.
Schau tief, bis auf den Grund
deiner Seele - tief.

Eine warme Nacht.
Auf dem See, vom Mond erhellt,
schaukeln Möwen weiß.

Tankas

Unsere Erde stöhnt;
aufgerissen,ausgebrannt
liegt sie - aschengrau.

Ob der Reue Tränen - ob
Liebe wieder Leben weckt ?


Einst - vor langer Zeit -
aus dem Wasser Leben wuchs;
Leben, stark und schön.

Jetzt - verspielt der Mensch sein Gut:
seinen Grund! - aus Übermut.

Euch allen eine besinnliche Zeit - Flogni
 
ing
06.01.2013
18:40 Uhr
     
Aber im Herzen gibt es keine Kilometer ... schenkte Kristiane Allert-Wybranietz in die Welt.
Es ist wahr, Orbart. Wundersternwirklich.
Liebe Grüße!
 
Orbart
05.01.2013
21:57 Uhr
     
Hallo SB!Ich glaube,da sind wir gar nicht soweit auseinander.Es braucht Herz und Verstand,um das Leben zu bewältigen.Und wenn der Saint-Exupery Satz lauten würde:"Schau Dir die Dinge nie nur mit den Augen an,sondern frage Dich auch ,was Dein Herz Dir sagt,"hätte es von meiner Seite nie einen Protest gegeben.Mein Unwillen richtete sich gegen dieses"....nur mit dem Herzen....!"Dank an alle,die sich zu diesem Thema hier geäußert haben.Das sind die Fragen ,die mich umtreiben.Übrigens "Ing",ich staune ,was Du alles wahrgenommen hast und auch noch erinnerst,aber Perth,Australia ist verdammt weit weg.20 Flugstunden etwa.  
SB
05.01.2013
13:20 Uhr
     
Hallo Orbart,
danke für Deine Erklärung, ich kann sie verstehen. Natürlich besteht das Leben nicht nur aus "Herz- und Gefühlskram " und oft ist der Verstand und eine klare Ansage notwendig.Aber trotz allem schließt das eine das andere nicht aus.
Ich stimme Flogni zu wenn er sagt : "Sprüche beziehen sich immer auf einen Ausschnitt der Lebenswirklichkeit".
Trotz allem finde ich, man sollte auch oft seinem Herzen und nicht nur dem Verstand folgen.
Es wäre übrigens sehr schade, wenn Du die jungen Mädels in Berlin nur mit dem Herzen sehen könntest, wie gut, das wir mit den Augen die wunderbaren Dinge des Lebens wahrnehmen können .- ) !
 
Menke
05.01.2013
12:42 Uhr
     
Wo komme ich im Denken an?


Wir betraten Hochheide stürmisch und in weisser Pracht,mit schöner Fernsicht nach allen Seiten hin.
Unsere Schritte führten uns danach ins Städtchen um Hunger,Durst und Sehen zu stillen.
Stille und Einkehr erfuhren wir dann im alten Kirchlein am Ende der Geschäftigen Straße.
Als wir danach am Ortsausgang eines schmucken dörfchens ankamen,um das Ate Jahr zu verabschieden,sahen wie nur Lichtreklame mit viel Klamauk,Protzerei von anschauender Wichtigkeit in Zehne gesetzt.
In das Bild der Schönen Landschaft mit viel Natur und Tration,konnten wir wir beide keinen Applaus und Freude finden.
Betraten wir dann den heimatlichen Grund mit erwartungsvollen Sinnen,wo Blicke in Dunkelheit der Nachdenklichkeit verfielen.
 
Flogni
05.01.2013
01:21 Uhr
     
Sprüche beziehen sich immer auf einen Ausschnitt der Lebenswirklichkeit.Sie bringen knapp eine Erkenntnis, einen Rat, eine Erfahrung auf einen Nenner. Fühle ich mich in einer bestimmten Situation durch so einen Spruch angesprochen, so kann er mich zumindest zum Nachdenken
bewegen. Das war ja gerade bei mir der Fall - die Begebenheit hat mich geprägt, sensibilisiert.
Ich bin der Überzeugung, dass auch der eine oder andere Glückskeksspruch nachdenklich werden
lässt. Sollte ich beim Öffnen des ursprünglich japanischen Gebäcks einen mich nicht berührenden
Text finden, na ja - dann lege ich den Zettel beiseite. In Gesellschaft sorgt das jeweilige Vorlesen
nicht selten für eine heitere Stimmung. Besonders anhaltendes Gelächter produzierte - ungewollt -
mein Freund Werner. Als wir ihn baten, seinen Zettel vorzulesen, fragte er verdutzt:" Was für ´nen
Zettel ?" Er hatte ihn doch glatt verspeist.
 
ing
04.01.2013
21:57 Uhr
     
Ich hör' jetzt im Herzen, daß ich Orbart d e n Keks reichen würde, mit dem Vers
* Du magst SIE noch in diesem Winter wiedersehen *

Ich seh' jetzt ihr besonderes Zwinkern ... Und - es ist mein persönlicher Wunsch für Dich, Orbart!
 
Kathrin
04.01.2013
21:38 Uhr
     
Auch widersprechend geht man auf den anderen ein :-)  
Orbart
04.01.2013
20:59 Uhr
     
Hallo SB!Danke für´s Nachhaken!Ich versuch´s mal kurz:Man stelle sich die Mutter eines autistischen Sohnes vor.Wenn die sich nur auf die Sprache ihres Herzens verläßt,wird sie permanent enttäuscht und gekränkt.Gleiches gilt für Eltern einer magersüchtigen Tochter,für Angehörige von Alkohohl-oder Suchtkranken,für Partner von Menschen mit gravierenden psychischen Problemen.Kurz,immer dann wenn´s richtig haarig wird,wenn Menschen richtig in Not sind,besteht der wesentliche Schritt oft darin,den ganzen Herz- und Gefühlskram mal hintenan zu stellen.Man muß geradezu erschreckend rational werden,sonst dreht sich alles im Kreis.Was man braucht,sind Erfahrungswerte anderer,psychologisches Know-how,Handlungsstrategien,die man konsequent durchhalten muß.Alles wenig "herzgemäß".Noch ein etwas unernst gemeinter Zusatz:Wenn ich im Frühling in Berlin all die hübschen,jungen Frauen sehe,dann soll mir nochmal einer sagen,man sähe nur mit dem Herzen gut.Ich bin dann froh,daß ich meine Augen dazu habe......Ich hoffe,SB;diese Antworten sind für Dich plausibel.Und Kathrin:Ich wollte ja gerade nicht,daß man auf mich eingeht,sondern,daß man mir widerspricht.Denn ich möchte ja auch dazu lernen.Meine eigene Meinung kenne ich ja.Viele Grüße!  
SB
04.01.2013
18:46 Uhr
     
Hallo Orbart,
gib doch bitte einen kleinen Denkanstoss, warum für Dich "Man sieht nur mit dem Herzen gut" ein Vers für einen Glückskeks ist.

Für mich beinhaltet er etwas Wahres, es gibt genügend Menschen, die tiefgründig sind und wie ich finde mit dem "Herzen sehen" und auch danach handeln.
Allerdings gibt es auch viele, die oberflächlich oder nur mit sich beschäftigt sind und für die der Spruch nicht zutrifft.
Bin auf Deine Rückmeldung gespannt.
 
webmaster
04.01.2013
09:15 Uhr
  Homepage  
Sehe ich ganz genauso, Kathrin. Es läuft gut. Bitte so weitermachen!  
Kathrin
04.01.2013
09:10 Uhr
     
Irgendwie komisch. Es war doch gerade sehr lebendig und schön, - und es wurde doch aufeinander eingegangen... - aber nein, wieder nicht richtig...  
DS
03.01.2013
21:09 Uhr
     
Traugott hat mehrfach erbeten oder erinnert, doch mehr auf Beiträge einzugehen. In anderen Foren entstehen "Threads", bei denen Gedanken aufgegriffen werden und diese dann weiterge"sponnen" werden. Trotz guter Gedanken lässt das Forum solches Weiterführendes weitgehend vermissen. Eignet sich nicht die Jahreslosung hierzu, zu den TG vorgelgt hat? Was bedeutet denn für uns heute Lebenden das Zukünftige? Nur Vertröstung oder schon jetzt und hier trotz Heimatlosigkeit Volles, Heiles, Ganzes? Was ist die Losung für Euch hier an Weisung für 2013? Ein gutes Jahr allen - auch mittels der Losung. LG Delf  
Orbart
03.01.2013
19:00 Uhr
     
Hallo Do!Die Glückskekse(die es inszwischen offenbar überall gibt)waren für mich Anlaß eine Diskussion anzustoßen über den Wert von klugen Sätzen und schönen Worten,die das Leben beschreiben wollen.Gerade auch hier im Gästebuch.Ich hatte mir schon etwas mehr Ressonanz,vor allem Widerspruch,erwartet.Denn ich gehe soweit auch den Wahrheitsgehalt von Sätzen wie:"Man sieht nur mit dem Herzen gut" anzuzweifeln.Für mich gehört dieser Satz auch in einen Glückskeks.Aber im Moment herrscht Windstille im Gästebuch.Oder kein Interesse am Thema.Oder falscher Zeitpunkt.Oder ich bin nicht sonderlich gut darin,Diskussionen anzustoßen.Irgendwas davon wird´s schon sein.  
do
03.01.2013
13:31 Uhr
     
A propos 'Glückskekse':

Ich habe mich sehr gefreut, als die Kassiererin mir beim gestrigen Einkauf im Supermarkt ein glänzend rotes Päckchen in die Hand drückte ...

Es war ein chinesisches Glückskeksgeschenkchen zum neuen Jahr.

Über die kleine Weisheit darin - VERWECHSLE BEWEGUNG NICHT MIT AKTION - denke ich seitdem gerne nach ...
In meiner Kindheit interpretierten wir die beim Bleigießen entstandenen Glücksgebilde mit großer Freude.

Also warum nicht auch mal ein Glückskeksdenkanstoß in nüchterner neuer Zeit?

Auf ein gutes Jahr 2013 mit manch glückvollem Moment! do
 
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