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:: lebensmut.de ::
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fasten
22.02.2010
09:51 Uhr
     
Mit einem Gottesdienst in der Münchner Erlöserkirche hat die evangelische Kirche am Sonntag ihre bundesweite Fastenaktion "7 Wochen Ohne" eröffnet. Fastenzeit und Lebensfreude schlössen sich nicht aus, betonte die Ständige Vertreterin des bayerischen Landesbischofs und Münchner Regionalbischöfin, Susanne Breit-Keßler, in ihrer Predigt. Die diesjährige Aktion unter dem Motto "Näher! 7 Wochen ohne Scheu" ermutige die Menschen, ohne Scheu aufeinander zuzugehen.
"Es geht nicht um den Verzicht auf Lebensfreude, sondern auf alles, was Freude und Dankbarkeit für das Dasein zerstören könnte: Kleine und große Süchte oder Abhängigkeiten", sagte Breit-Keßler. Echte Nähe verlange Offenheit, Ehrlichkeit, Hingabe und den Willen, den anderen mit all seinen Schattenseiten liebenswert zu finden. Doch sei Nähe immer ein Gewinn: "Nicht börsenorientiert, aber für ein ganzes Leben", sagte die Theologin.
 
gutezeith
20.02.2010
12:08 Uhr
     
Bei mir hat sich in die Fastenzeit ein schöner Weg hineinkristallisiert. Ich geh' hinauf zum Wald zu einem Baumwunder, und sing für Ihn und Alle, voller Dankbarkeit. Und schau zurück in mein Leben. Der weiße Teppich umgibt uns. Dann lausch ich, was ich hören darf. Blicke über die Stadt, hinaus aufs Meer zum Horizont, begleite die Möven in ihren Flügen, verneige mich - und geh' in den Tag. Ingrid  
tg
20.02.2010
11:21 Uhr
     
Webmasterin-Dank fürs Aufräumen!ITg  
fasten
18.02.2010
11:33 Uhr
     
Anselm Grün nennte es so: „Fasten heißt, Süchte wieder in Sehnsüchte zu verwandeln.“  
Traugott Giesen
17.02.2010
17:37 Uhr
     
Predigt zum fünfzigjährigen Abitur vor der Schulgemeinde Domgymnasium Fulda am 5. Februar 2010

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein sondern von einem jeglichen Wort aus Gottes Mund.“- Dieser Leuchtfeuersatz des Christus (Matthäus 4,4) gilt uns Jungen und Alten. Wir brauchen mehr als Essen, Arbeit, Dach überm Kopf– Zum Brot brauchen wir das das unbedingte Basiswissen, das mich zum Ich macht. Wir brauchen so was wie Gott, müssen so was wie Gott–ewiggültig haben, der mich ins Sein ruft, mittels der Eltern. Und mit jedem Atemzug, der mir geschieht, haucht er mir ein: Gut, daß du da bist, gut daß du Du bist. Gut daß Du jetzt hier bist. Macht mal diese Übung: Atme ein,atme aus und auf dem Grund es Ausgeatmethabens erfährst Du Bejahung, ja, du, gerne du. Das ist Gottes Wort an Dich, es erreicht dich direkt, ohne Zwischenhandel- , du brauchst es nur zu merken.

Wir sind ja nicht nur nackte Affen, nicht nur biochemische Großmoleküle- wir sind Invaliden höherer Kräfte, sind Angesprochene des Großenganzen, von ihm auf die Welt geschickt, von ihm gewollt, geliebt, gebraucht: Du Sohn, Tochter Gottes!
Diese Codierung, auf die wir durch Christus geeicht sind, ob wirs wissen oder nicht, diese Widmung schläft incognito in allen Worten, die uns stärken im Menschsein.
Worte, die machen, daß ich mit Lust ich bin, all die Zeichen und Worte, die uns lebens- und liebestauglich machen, sind Worte Gottes. Unsere Seele ernährt sich von solchen Segensworten- und ist man erst mal an die 70- dann war es ein Strom von Segen, der unser Lebensschiffchen trug. Ich zähl mal welche auf:
Das erste Wort Gottes, das uns galt, war das unserer Mutter, als wir noch im Kommen waren: Du gut, komm bei mir auf die Welt. Du sollst leben.
Dann all die tröstenden Elternworte ans Kind : „Heile, heile Segen, wird doch endlich gut“. Oder das Wort, in der Taufe über dir gesprochen: „Du Kind Gottes“.
Und die aufmunternden Sprüche der Kameraden, das stärkende Wort eines Lehrers: Du schaffst es- Und wenn man Mist gebaut hat: das Wort von Freunden: "Da kommen wir durch"- Alles Worte Gottes incognito,
Ich hab so mit 12 hier an der Ecke Magdeburgerstr in einen Laden eine Stinkbombe geworfen und der Geschäftsführer schnappte mich- ließ meine Vater kommen. Der sprach ohne mich mit dem Mann und bot ihm einen Deal an.- Wir nach Hause. Da machte mir Vater die Situation klar- daß mehrere Kunden mit zugehaltener Nase ihren Kauf dort abgebrochen haben. Also wäre es gut, wenn wir unsern Monatsbedarf an Lebensmittel da jetzt kaufen; und was kannst du von deinem Taschengeld beisteuern?- Ich gab gern was ich hatte und zog mit Einkaufsliste los , entschuldigte mich bei dem Mann und kaufte groß ein. So hatte Vater mich gerettet- Und der Kaufmann wars zufrieden. Mir war es ein Wort Gottes.
Auch die Überreichung der Abitursurkunde war mir ein Freispruch vom Himmel, und es folgten noch viele solche Schickungen, wo mir was gegeben und aufgegeben wurde, was anvertraut und zugemutet war. Auch die Frage: Willst du deine Frau annehmen aus Gottes Hand, bis daß der Tod euch scheidet, war mir Frage Gottes und die Trauung dann Zuspruch, Zuwendung und Zumutung. Ebenso die Ordination/Pristerweihe: nahm ich als mir vom Himmel, von Gott, von Christus angetan.

Aber auch das „Ich liebe dich“, mir gesagt und von mir gesagt, ist Wort Gottes, jedenfalls in diesem Augenblick, da die Liebe Ereignis wird. Auch jeder Hilferuf der an dich dringt, ist ja von himmlischer Autorität, darum ists auch so schlimm, wenn ich ihn versäume: Und das eherne „Du sollst nicht!“ das mich ins Gewissen trifft, ist ja Gottes Wort. Und jedes erlösende Wort, das aufrichtet, das neu rüstet mit Kraft, von wem auch gesagt, ist doch gottvoll.
Bei der Reise nach Fulda, durchs verschneite Land, durchliefen Szenen aus der Schulzeit mein Gehirn- glückliche, wie man nach den Ferien sich wiederfand, und banale, wie unendlich viele Männchen man gekritzelt hatte, als die Zeit nicht umging, und wie ich Weisheit eingebläut bekam: Ich hatte oft Angst, nicht versetzt zu werden und fragte den scharfen Latein-Lehrer , ob die Konferenz gut ausgegangen sei für mich: Ach Giesen, sagte: Wer viel fragt, wird oft belogen. Aber nutz deine Denkaktivität für Besseres als dir Angst einzujagen.- sprachs und ließ mich stehen. Und eine andere Szene ist immer wieder frisch: Wie ich auf dem Schulhof einen Peter Weinrich, auch Pfarrersohn, verhaute und richtig fies ihn im Schwitzkasten hatte.- Das passende Wort Gottes dazu ist ja Jesu Weisung: „Was ihr getan habt einem dieser meiner geringsten Brüder und Schwestern, das habt ihr mir getan und angetan“- damals hab ich nicht dran gedacht, war ja berauscht von meinem blöden Triumphieren. Aber das Gewissen hat ja ein Langzeitgedächtnis, Das Gewissen ist der heiße Ort in uns , wo wir uns klar werden über uns selbst - Dies Merken, was mit mir ist, und wie ich angewiesen bin auf Hochgehaltensein von guten Mächten, das ist die Rettung.

Gräulichkeiten genug unterlaufen uns in einem langen Leben, wir müssen uns schämen, so dann und wann. Und was ist das für ein Segen, wenn dich, mich ein Freispruch erreicht, von einem Freund, oder Priester oder einem engelhaften Menschen: Der sagt dir die heilenden Worte: „Du, Auf ein Neues. Du bist der Rede wert, du bist geliebt, du bist bei Gott wertgeachtet, bist sein lieber Sohn, seine liebe Tochter“- Dafür ist doch Kirche überhaupt da- um dies Zugehören zum Guten Ganzen zu garantieren.
Und dafür ist auch die Bibel da, die Sammlung der Worte Gottes, wie sie Israel und die erste Christenheit erreichten. An Bibel können wir unsere heutigen Heilsworte überprüfen und eichen, können unsere Erfahrungen stimmen an den Erfahrungen der Vorherigen. Und dazu sind auch wir da, einander Wort Gottes einzuflößen, einander Mund und Hand und Leib des Schöpfers zu sein, daß wir einander nicht beschädigen sondern, ja- einander schön machen.
Ach, es gibt rüde Kerle und keifende Mädchen- aber sind die Ungeheuer in den Märchen nicht Geschöpfe, die erlöst werden wollen? Wag es mehr ,Gottes Wort inkognito zu sein, mach staunen, tritt zwischen den Klopper und das Opfer, flüster der Schimpfenden was , das sie stutzig macht.
Aber auch ganz frische Worte gehen aus Gottes Mund: Der Schrei, die Schöpfung zu bewahren, gellt uns doch in den Ohren. Verbraucht nicht mehr, als ihr dringend braucht. Und auch ein Wort Gottes ist: Nutzt Verstand und Vernunft- eure sinnvernehmende Vernunft. Nutzt Mathematik und Mystik, und die Bedeutung. Das Objektive messen, zählen, wiegen ist das eine, aber dessen Bedeutung und Sinn erwägen, das andere: Ein Flugzeug konstruieren und fliegen ist Mathematik- aber ob ich mitfliegen will, ob ich dem Piloten vertraue, daß er mich mittels Gottesenergie heil hinbringt- das ist Mystik.
Brot und Wort Gottes brauchen wir; die Sachen und die Gebete, Sachwissen und Herzenswissen; beides brauchen wir, Nahrung und Glaube, der Stoff der dich aufrichtet.

Vor 50 Jahren Abitur- Inzwischen an die Siebzig- So ein Glück, so eine Freude, alt werden zu dürfen auf dieser schönen armen Erde, Und ihr Jungen dürft mit mehr Wissen als wir damals die Wirklichkeit mitgestalten. Und ihr Lehrer dürft Gottes Helfer sein, daß Menschen mehr sie selber werden, daß aus Schüchternen leuchtende Frauen werden und Rabauken sich häuten. Neben Sachwissen gebt ihr Gottes Wort weiter: Gut, daß Du da bist, du bist. Beglaubigen wir einander: Hiersein ist herrlich.
 
DS
17.02.2010
13:20 Uhr
     
Heute Aschermittwoch!
„Wer fastet, steigt seinem gewohnten Alltag aufs Dach, betrachtet ihn aus einer neuen Perspektive“, sagt Pastor Henning Kiene, Chefredakteur des christlichen Verlags Andere Zeiten.
Ja, Einstieg zur Fastenzeit nicht, um sauertöpfisch sich selbst zu kasteien, sondern........ ja, schreibt hier mal mit, was denn zum Beispiel.......... So entsteht hier ein kleines Forum Fasten mit Beiträgen von Sylt bis zum Morgenland - welch Radius unser Leben doch hat - oder ................Füsse auf weitem Raum..........
Herzlich Euer Delf
 
Marianne
17.02.2010
11:25 Uhr
     
@Grosstadtmensch u.@Delf, wohne auch (z.Z.) "weit" entfernt (Cairo), gucke aber oftmals auf diese Seite, habe mich bislang nur nicht getraut, auch mal was zu schreiben. Habe hier schon viel Schoenes und Aufbauendes gefunden. Muss aber Dir, "Grosstadtmensch" beipflichten, dass die Seite schon manchmal etwas qliquenhaft anmutet. Vielleicht ja aber auch nur solange, wie man selber nicht mitmischt. Es gibt ja auch keine festen Regeln dafuer was hierhergehoert und was nicht - eine fuer alle offene Gedankentauschspielwiese mit viel Ernst und Wachstum darin.
Vielen Dank also an dieser Stelle fuer den Loewenanteil des hier bisher veroeffentlichten, an dem ich in den letzten zwei Jahren partizipieren durfte.
Sonnige Gruesse aus'm Morgenland von Marianne
 
DS
15.02.2010
09:53 Uhr
     
@ Grossstadtmensch - das sieht wohl nur so aus - hier tauscht sich keine Ortsgemeinde aus, sondern eine im Geist - meine Stimme zB kommt aus der Grossstadt HH. Also: bleib bitte dran! Herzlich Delf  
großstadtmensch
14.02.2010
16:50 Uhr
     
Bei vielen Beiträgen -oder fast allen- habe ich den Eindruck, daß sie einer "Großfamilie" von Sylt entspringen. Wäre ja auch kein Wunder, wenn man weiß, wer der Initiator der Seite ist. Man kommt sich nur manchmal oder sogar fast immer als Außenseiter vor, wenn man die Beiträge liest,da es immer um Sylt oder die Nordsee geht oder sich alle kennen. Schade, es wäre schöner, wenn die Zuschriften aus ganz Deutschland kämen, und dadurch viele "Fremde" miteinander sich austauschen könnten. Aber das ist wohl ein Wunschgedanke... Die Beiträge sind trotzdem für weit entfernt Wohnende oft interessant und wohltuend!  
wellenklang
14.02.2010
13:33 Uhr
     
Immernoch *Schneeschneeschnee* , die Inselpolizei appellierte gestern auf der Titelseite der Tageszeitung: Autos bitte stehen lassen !
Durch SEINEN Wind sind oben am Weg zum Wald märchenhafte Verwehungskunstwerke entstanden. Beim Blick darüberhinaus aufs weite Meer, verspürte ich die Lust, endlich mal wieder einen Marmorkuchen zu backen. Am Abend wurde es Wirklichkeit. Ganznah über dem Mixerplatz hängt ein Glöcklein aus Ton, und so hat der Bäcker die Möglichkeit, zur Liebe dazu, auchnoch Glockenklänge miteinzurühren... und gern mischte ich dann nochmeer als 1/3 Teig zum Kakao. Dann freute ich mich schon auf heut'morgen, auf die Überraschung durch den Kuchenanschnitt : Es war so : Ein Segelboot auf einer Kakaowelle * Gerne mag ich Dir, der Du das jetzt liest, ein Stück davon reichen. Alles Liebe, Ingrid.
 
ds
13.02.2010
10:17 Uhr
     
haben gestern im Hauskreis 1. Kor. 13,1-13 vorbereitet, Hilfe dabei zwei große Predigten von TG zum Thema LIEBE. "... die Liebe bleibt, weil Gott bleibt... " war so ein Kern- und Treibsatz daraus. Danke für dieses unendliche Reservoir an Lebensmut-Grundlagen. Herzlich euch ein LIEBE-volles Wochenende ! Euer Delf  
SB
12.02.2010
17:22 Uhr
     
Ja, uns stellt sich immer wieder die Frage, warum die guten Menschen wie Chrisitan Duwe so früh aus diesen Leben gehen müssen. Aber ich glaube, es ist nicht die Anzahl der Jahre die einen Menschen ausmachen, sondern die Intensität mit der er gelebt hat und Gutes an Menschen weitergegeben hat.
Übrigens TG, habe in den letzten Tagen oft in den alten Kolumnen nachgelesen und von dort viel "Lebensmut" für mich mitnehmen können. DANKE
Allen ein gutes Winterwochenende.
 
DS
11.02.2010
12:06 Uhr
     
i c h konnte ihn nicht kennenlernen, höre aber heraus, was ich damit versäumt habe. So aber lebt er in denen, die ihn kannten - und mir entfernt - weiter - schön zu wissen, Dank IHM. Euer Delf  
ds
10.02.2010
21:48 Uhr
     
Ja,lieber TG,auch ich hatte das Glück,Christian kennenlernen zu dürfen.nicht so intensiv und lange wie Du,aber doch so wunderbar lebensbegeisternd,mitreissend.Ich bin dankbar,dass ich gerade in den letzten Wochen so intensive Begegnungen mit ihm hatte;er wird in meinem Herzen weiterleben und ich werde versuchen -von ihm angefeuert-ein klein wenig von dem ,was ihm wichtig war,mit meinen Kräften weiterleben zu lassen-und höre dabei sein Singen,sein Lachen.  
Tom
10.02.2010
16:44 Uhr
  Homepage  
Hallo,

ich möchte anregen, einmal über Allerlösung in Christus nachzudenken.
http://www.christliche-allversoehnung.de.vu

Liebe Grüße
Tom
 
Luise
09.02.2010
19:27 Uhr
     
TG ,wer diesen Nachruf liest, wünscht sich, er hätte diesen Menschen gekannt und noch besser : zum Freund gehabt. Er muß so sehr den Menschen, dem Leben zugewandt gewesen sein, dass sein Wirken und sein Wesen noch lange nachklingen werden. Er hat wunderbare Spuren hinterlassen, die auch der Tod nicht auswischt.Als" vertrauensbildende Maßnahme des lieben Gottes "hat er andere inspiriert und motiviert.
Ich wünschte, meine Kinder hätten bei ihm Pfadfinder sein dürfen. Sie hätten einen Schatz mit ins Leben genommen. Ich fühle mit allen, die um ihn trauern.
 
Menke
08.02.2010
22:56 Uhr
     
Zeiten des abschieds!


Ich möchte die Atmenlose Stille in der jeweiligen Betroffenheit mächtig aber wahr,mich nicht entfernen in euren Gedanken.
Wo lässt sich beim Aufzählen aller Guten Werke innehalten,kaum noch übertroffen in Kraft und Ausdauer.
Glaubt an die große Liebe und wir sind als betroffene dabei,im ruhen der Gesetzten körperlicher Grenzen.

Schau durch Dein Fenster,sieh die Eisblumen Dich Fragen,wenn der Schnee leise rieselt und Du verblüfft nach draussen schauest,in den Träumen von damals als Herdfeuer und Tiere versorgt Dir Ruhe und Gelassenheit überkam.
Geschichten vom Leben,im Alltag das Jahr sich dem Ende neiget,so wurde es Zeit in diesem Moment Rückschau zu halten.
 
tg
07.02.2010
16:44 Uhr
     
Ein letzter Nachruf Ihm zu Ehren

Christian Duwe war Vielen ein Freund
( 25.Juli 1948- 1. Februar 2010)
Auf einmal ist er uns verloren. Aus einem dichten Beziehungsnetz ist dieser Mensch gerissen. Eben noch war er so intensiv hier- dieser zumeist strahlende, gut aufgelegte Leuchtfeuermensch. Und jetzt, nach schwerem Schlaganfall, hat es ihn von uns weggenommen.
Begeistert gern hat er gelebt, manchmal rauschhaft agil, manchmal herrlich träge- was konnte er die Sonne genießen. Er liebte es, Anstifter zu sein, Macher, Antreiber sozialer Projekte. Er war ein ins Siegen verliebter Spieler- Volleyball, Tischtennis, Doppelkopf, Skat, Billard, Boule- Männerfreund, Frauenfreund, Kumpel der Jungen, ein Segen Vieler in Not. Anka war er zugehörig bald 27 Jahre, sie zähmte ihn halbwegs. Bis zuletzt übten sie die Balance von Nähe und Distanz.
Er hatte vier Geschwister, stammte aus Melle in Westfalen, aus frommem Elternhaus. Ihn zog es in die Weite. Der gelernte Fernmeldemechaniker wurde Diakon, bzw. Sozialarbeiter- eben wollte er noch zum Vierzigjährigen in sein Stephanstift/Hannover zum Feiern. Er wurde Jugenddiakon in Westberlin, folgte später den Giesens nach Keitum auf eine Jugendleiterstelle. Er machte das Pastorat zu einer Zuflucht für die Heranwachsenden. Die Feten waren legendär. Zehn Jahre später wurde ihm die Kirchengemeinde zu klein und er wurde Inseljugendwart. Er überzog die Insel mit Pfadfinderstützpunkten in den Gemeinden, ging auf große Fahrt, am liebsten auf seine Hütte im Ötztal, er besorgte einen Zeltplatz in Morsum , stärkte viele Kirchentage durch trainierte Helfergruppen.
Weitere zehn Jahre später, als für lange Fahrradtouren und Zeltnächte das Kreuz lahmte, richtete er sich langsam aufs Älterwerden ein, studierte Geronto-Soziologie und arbeitete im Diakonischen Werk Lübeck in leitender Stellung. Aber es zog ihn wieder nach Sylt, er wurde staatlicher Berufs-Betreuer, war auch Schiedsmann und regelte für viele vom Leben Überforderte deren Angelegenheiten. Für sie hatte er immer Zeit und hat auch manchen Schein verschenkt.
Kirche galt ihm als seine Heimat, viele Jahre war er im Kirchenvorstand Keitum. Den Pastoren, die am liebsten alles selbst entscheiden wollten, fuhr er gern in die Parade. Das machte die Sitzungen nicht unbedingt gemütlicher aber immer spannend. Das Abendgebet mit Liedern von Taizé war im lieb geworden- da wird man getragen, sagte er manches Mal.
Sein Werk waren die sechs Keitumer Skulpturtage, er besorgte alles, holte die Stämme ran, richtete die Stände ein, stellte Zelte auf, kein Sturm war zu groß, als daß Christian nicht Rettung wusste. Verblüffend gelungen war ihm die Skulptur „Noah“, die er aus dem mächtigen Ulmenstamm vom Pastorat herausschlug. Ein großer Wurf ist auch sein Schwarzer Engel vor dem Dänischen Kirchsaal.
Und wie er zupacken konnte- ein Berserker, wenn es ans Aufbauen für die Sommerfeste ging, das Biikesammeln organisierte und Birkengrün beschaffte für so manchen Tanz. Wieviel vermüllte Wohnungen hat er saniert, so manchem Hygieneentwöhnten die Fußnägel geschnitten. Seine Werkstatt im Pröstteft war gut bestückt und stand einladend offen.
Ja, vielen war Christian ein Freund und ein Helfer. Er war eine vertrauensbildende Maßnahme des Herrn- was konnte er lachen und mitreißen. Auch in der Kommunalgemeinde hat er gedient, eine lange Periode auch als Ortsbeiratsvorsitzender. Eben war er in den Ruhestand getreten, aber nur um mit den Männerfreunden auf Kajaktour in Kanada zu gehen oder mit Anka auf Fernreisen.
Jetzt ist er aufgebrochen von hier zum letzten großen Abenteuer, ohne Vorwarnung und langsam zunehmende Altersgebrechen. Er ist im Frieden. Aber wir, die ihn kannten, sind ein Stück ärmer geworden, ohne ihn wird’s schwerer. Doch wir müssen und können und wollen noch leben- dazu stifte uns Christian weiterhin an.
Traugott Giesen
 
ohli
01.02.2010
08:59 Uhr
     
Welch ein schönes Stimmungsbild!
Gut, wenn man nicht nur die Schattenseiten des Schnees sehen muss, weil notwendige Fahrten beschwerlich werden.
 
schneeland
31.01.2010
16:33 Uhr
     
Jasmund. Wir sind wundersamt eingeschneit. Geräumte Straßen sind jetzt Flaniermeilen, und auch weiße Bahnen für Väter, die vor Schlitten und LuftmatratzenBoote gespannt sind. Mütter und Kinder geben das Kommando.
Autos ruhen still in weißen Mänteln. Da können die bunten Zäune voll zur Geltung kommen.
Ein glücklicher Langläufer hat eine Loipe durch den Nationalpark gezogen, der zum Pfad für Schneewanderer geworden ist. Jetzt ist jede eigene Besonderheit der Baumwunder ganz deutlich zu erkennen. Herrlich.
Drinnen ist's wohlfühlwarm; gleich gibt es Feldsalat, und Pasta mit Spinat.
Draußen schneit's immermal zart.
Ingrid
 
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