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Predigt 21. Dezember 2004

Keitumer Predigten Traugott Giesen 19.12.2004

4. Advent Lebt als Kinder des Lichts

Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Epheser 5,8

Worte aus Bibel und Gesangbuch zum Thema „Licht“

Vielleicht habt Ihr noch eine adventliche Runde im Freundeskreis vor. Dann könnte man die schönsten Zitate zum Thema Licht sich zusammenstellen und für jeden Gast ein gutes Wort abschreiben und um eine schöne Kerze wickeln, im Laufe des Abends einen Kreis bilden, jeder bekommt seine Kerze, entzündet sie, wenn er dran ist an der Kerze des Vorgängers, dann wickelt er sein Wort aus, liest es vor, bittet um Leuchtstrahlen, Leuchtgedanken dazu für ihn persönlich.

Mache dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Es soll nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.  Jesaja 60,1

Gott ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Psalm 27

Gott der Herr ist dir Sonne und Schild. Psalm 84

Lebt als Kinder des Lichtes. Die Frucht des Lichtes ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Epheser 5,8

Das Volk, das im Finstern tappt, sieht ein großes Licht, und die da gehen im Schatten des Todes, denen leuchtet es hell. Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht gehen in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten. Matthäus 5,15. Gott hat einen hellen Schein in dein Herz gegeben, damit durch dich Erleuchtung geschehe. 2. Korinther 4,6.

Aus dem Gesangbuch:

Die güldne Sonne bringt Leben und Wonne, die Finsternis weicht. Der Morgen sich zeiget, die Röte aufsteiget, der Monde verbleicht. Die güldne Sonne voll Freude und Wonne bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes liebliches Licht.

Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschöpften Lichte, schick uns diese Morgenzeit, deine Strahlen zu Gesichte und vertreib durch deine Macht unsere Nacht. Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang, Frühlied der Amsel, Schöpferlob klingt. Dank für die Lieder, Dank für den Morgen, Dank für das Wort, dem beides entspringt .

Vier Kerzen am festlichen Kranz. Alle Kerzen kleine Sonnen, Ableger des großen Gestirns. Licht wird ausgestrahlt von der Sonne und befeuert unsere Erde, vor allem die Pflanzen sind bestens eingerichtet, die Sonnenflut zu nutzen und in chemische Energie umzuwandeln, in Zucker und Stärke und Cellulose, das hilft zu Tieren und Menschen. Ein Platz an der Sonne braucht jede Pflanze, jedes Lebewesen, seitab im Schatten ist schon der Verfall zugange. Und beim Menschen ist es noch eine Umdrehung schärfer, uns ist Licht Beglückung und Finsternis bedroht. (Einmal schon hat es sich umgekehrt, da war die Grelle der Atom-Bombe voll Zerstörung, wie alles außer Kontrolle geratenes Feuer Tod über die Menschen bringt.)

Das Licht, um zu heilen, braucht die Finsternis, aus dem die Helle auftaucht. Das Dunkel der langen nördlichen Nacht ist Hintergrund für das Leuchten der Städte. Die Kerzen im Zimmer tun gut, weil so das Halbdunkel friedlich gestimmt ist. Mir fiel ein Geschichtchen in die Hand: Die vier Kerzen des Kranzes standen in vollem Licht, und sie redeten untereinander. Ich heiße „Friede“ sagte die erste und erzählte vom scharfen Wind des Unfriedens in der Welt, so bewegt, daß sie verlosch. Die zweite sagte: ich heiße „Glaube“, aber so viel Gleichgültigkeit nimmt mir die Luft. Und sie verlosch auch. Leise meldete sich die dritte zu Wort: „Ich heiße „Liebe“, ich leide an Auszehrung, es ist viel Hunger nach Liebe aber wenig Kraft dafür." Und auch sie verlosch. Da kam ein Kind ins Zimmer, schaute die verloschenen Kerzen an und sagte: Ihr sollt nicht aus sein, ihr müßt doch brennen. Da sagte die vierte Kerze: Hab keine Angst: Ich heiße Hoffnung, solange ich leuchte, kannst du die andern an mir wieder anzünden.“

Einer, der Jesus, hat über alle Maßen Licht und Hoffnung gepaart, hat die Aussichtslosigkeit beendet und uns ein Licht aufsteckt, unsere Seelen sind ja abgründig, nie schauen wir uns auf den Grund. Auf den Grund geht Christus mit, das Licht der Liebe. Wo wir Ungeheuer ahnen, da macht er es hell, und die Schatten fallen hinter sich. – Die Verheißung: „Es soll nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind“ - lebt er. Du Mensch, werde Licht, denn dein Licht kommt, sagt er uns leise. Das durchflutet mit Einsicht: Es lohnt sich, die zerbrechliche Welt noch mal anzuschauen mit von Jesus gewaschenen Augen. Du kannst ein Anwesen der Liebe bilden. Du kannst im Finsteren eine Lichtung sein. Du von Egoismus umgeben, vielleicht; aber in dir ein Feuer des Erbarmens. Du siehst soviel Enge und kleinliche, verkniffene Züge; du aber lasse Großmut walten. Immer wieder zeig dein freundliches Gesicht, und du steckst an, wie Kerzen einander Feuer geben. „Werde Licht! Denn dein Licht kommt“ gibt der Prophet Signal – du bist angeschlossen an den Lebensstrom, der dir Energien zupumpt. Mach die Probe, halt Ausschau nach Menschen mit offenem Antlitz - nicht immerwährendes Lächeln muß es sein, aber Zuversicht haben sie, und sie mögen das Leben.

Es ist eine Begabung, Wärme von der Sonne zu nehmen, und in sich Wohlbehagen zu spüren. Es ist auch eine Begabung, mit inneren Antennen die Keime von Hoffnung aufzufangen und in sich zu verstärken. Dann leuchtest du von innen und deine Augen senden Strahlen. Stell dein Wissen nicht unter einen Scheffel, einen Eimer: Kläre auf , reiß ab den traurigen Glauben zweier Götter, zweier Welten: ein guter Gott habe die Welt der Ideen geschaffen und ein böser Gott die Materie, wir aber seien als Geistwesen in die Welt  gesetzt und in den Körper gefesselt zur Prüfung. Eine solch leibfeindliche Verachtung ist zum Glück nicht Sache des christlichen Glaubens. Gott und Weltverachtende von den zwei Reichen, dem Reich des Guten und des Bösen, dem Reich der Kinder des Lichts und dem Reich der Finsternis mit ihrem Luzifer und sonstigen gefallenen Engeln nur noch verwendbar für Gruselfilme mit grotesken Masken und Ekelpraktiken.Wir aber glauben, daß Gott allmächtig ist in dem Sinne, daß kein anderer Gott neben ihm ist, darum auch nichts uns scheiden kann von der Liebe Gottes. Es ist doch so, daß wir an das ewige Reich des Lichts glauben, des Lichts der Liebe, dagegen steht die vergängliche Finsternis; der letzte Tag und sein unermeßlicher Lichtglanz vergeht nie. Dann werden wir in seinem Lichte stehen, „und in deinem Licht sehen wir das Licht (Psalm 36, 10) - sind wir Licht. Die weißen Kleider, die uns schmücken werden, malen das ab.

Kann man für Erleuchtung was tun? Es ist nötig, eigene höhnische Gedanken niederzuschlagen; erschrick dich, wenn in dir die Lust aufkommt, zu siegen und den Sieg noch auszukosten. Es ist in uns auch Gruseliges. Doch dreh dich der Sonne in dir zu, den herrlichen Widmungen, die über dir gesagt sind. Das Zerstörerische, Selbstzerstörerische in dir, wenn dir ein Kind ins Angesicht lacht, zerflattern deine schwarzen Gedanken doch wie Nebelfetzen vor der Sonne. Und wenn du eine Begegnung mit einem Menschen zulässt, dann kann Friede werden.

Da müssen Schutzwälle erst zum Einsturz gebracht werden. In fröhlicher Runde, in Gesprächen, Männerrunde, Frauenkreis, ist gute Stimmung, aber auch darum, weil über Leid einfach hinweggebügelt wird. Und traut sich einer einen Schmerz zu benennen, schnell versuchen andere ihr Gespräch lauter weiterzuführen – die leuchtende Oberfläche soll nicht angekratzt werden; so bleibt bei Gerede doch jeder allein, diese Schutzwälle vor Erleuchtung erst mal abbauen! Das ist mühsam.

Da ist auch Hohlheit, die sich auf Weihnachten legt. Viel schöner Schein. Aber können wir uns vertrauen? Kommen wir uns näher und zeigen, daß wir uns viel bedeuten? Geschenke sollen andeuten; Du, gut daß du da bist. Wir haben uns doch lieber als wir es leben, lass vergessen sein die Nachlässigkeit übers Jahr. Das Licht der Weihnacht soll uns einander in ein gnädiges Licht tauchen. Wir sollen uns Licht werden. Wir alle um die Krippe versammelt - im Bild gesprochen: Wir nehmen den Feuerschein der Menschlichkeit aus dem Angeschautsein von Gott. Wir spiegeln uns dieses Licht der Liebe. Noch der Euro in die darbende Hand gegeben, das tröstende Wort dem Verzagten, die Blume dem Verschlossenen, bürgt für Licht am Ende des Tunnels, am Ende deiner Wege, am Ende deiner Schmerzen. Letztlich ist ja Jesu Auferstehung das Versprechen: Du gehst ins Licht. Das Todesdunkel ist nur die Reise, die Austreibung ins ewige Leben. Und wenn Licht am Ende des Tunnels, dann geht jede Nacht vorüber, nichts unterbricht unser bei-Gott-Sein

So ist die Mitte der Nacht der Anfang des Tages.- Der Vogel singt, während die Nacht noch dunkel ist. Diese Zuversicht: „Es soll nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind“ – sie ist auch dir geschworen. Und nimm den neuen Tag als Jawort Gottes. Wie die Sonne aus dem Dunkeln hervorkommt, so belebt dich der neue Morgen, und er streckt sich vor dich hin in seiner Fülle der Möglichkeiten. Und fordert dich zum Tanz auf der Gedanken und Gefühle und der Tatkraft. Als lichterloher Einfall Gottes zur Rettung der Welt gilt die Geburt Christi in der längsten Nacht des Jahres, da die Sonne ihren tiefsten Punkt durchschritten hat. Engel, die Lichtgestalten nahe bei Gott, sagen die Bedeutung des Kindes an. Ein Stern leitete die Weisen zur Krippe - Bilder dafür, daß uns Erleuchtung geschieht.

Wir sind jetzt noch auf dem Weg, auch das Finsterliche in uns zu erhellen, und nicht im finstern Tal zu ersticken an Sorgen. Darum eine Kerze anzünden, wo immer es geht, eine Fackel anzünden - ein starkes Bild: die Fackel von Bethlehem bis hier getragen. Wir sind zu schade, dahinzudämmern. So lasst uns einander Lichter aufstecken, und „erhebt eure Häupter, Erlösung naht“ (Lukas 21,28).


 




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