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Kolumne 26. November 2005 - <br>Advent meint den gro�en Sprung nach vorn

Traugott Giesen Kolumne 26.11.2005 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

Advent meint den gro�en Sprung nach vorn

Himmel und Erde

von Traugott Giesen

Früher fing mit dem Ersten Advent das neue Jahr an. Bis heute hat sich gehalten, daß eine Tür aufgeht, Erwartung bemächtigt sich unser, wir leben auf Wichtiges hin. Man weiß noch: Das Christusfest steht an. Da läuft jetzt so manches drauf zu: Einkäufe, Pakete packen, backen, Baum besorgen und Krippenspiele einüben. Vielleicht kommt man auch mal zur Ruhe, es steht ja das Evangelium: "Frieden auf Erden!" an. Da könnte man schon ein Stück einlenken, wo es am Nötigsten ist.

Aber Advent meint ja überhaupt einen großen Drive nach vorn. Daß wir einen geistigen Anschub wollen und uns gegenseitig auf die Sprünge helfen. Es gibt Phasen im Jahr, da geht's so dahin. Aber Advent - das steckt einem ein Licht auf. Da liegt eine Power in der Luft, man kann sich selbst nach vorn bringen, kann noch mal Chancen ergreifen.

Ein großes Tor geht ja auf für die neue Regierung. Sie sei Gott befohlen und soll unser aller Bürgermitarbeit gewiß sein. Aber auch im Persönlichen soll mit dir noch etwas anfangen. "Mit dem ist nichts anzufangen" - soll nicht von dir gesagt sein. Du kannst was vorwärts bringen, etwa dein Soll und Haben zu bereinigen, das wäre was.

Vielleicht hast du auf der Habenseite mehr als du sinnvoll verwendest. Hast du einen gehörigen Batzen für die alten Tage sicher angelegt, dann tu mit dem Überfluß Gutes. Hast du schon mal Weine weggeschüttet, weil du nicht genügend zum Fest geladen hattest? Hast du schon mal Umzugskartons dann doch auf den Müll getan, nur weil du dich nicht trennen konntest, und jetzt stinkt das Zeug? Noch im alten Jahr gib weg, was du nicht brauchst. Vielleicht fehlt es dir an allen Ecken und Enden. Dann gesteh dir und den Nächsten, daß nichts mehr geht. Hab Mut, zu enttäuschen. Setz dich klein. Nimm wieder ein altes Fahrrad, kauf Brot von gestern. Es kann ein Befreiungsschlag werden, eine Erlösung von falschem Spiel und krummen Touren. Und du wirst neue Freunde finden und neue Freuden. Langeweile ist die wirkliche Armut, du aber weißt, wofür du da bist. Daß dir und den deinen das Überleben gelingt, ist überwältigend und Grund für Stolz.

Oder du sortierst deine Prioritäten neu und mühst dich um dein Glück. Allein einen Sonnenstrahl auf deinem Gesicht zu spüren und zu bemerken, daß die Züge sich verklären, Wohligkeit sich auf deinem Antlitz ausbreitet - nimm es als Beweis, daß das Universum es gut mit dir meint. Die Strahlen sind die ungeheure Strecke unterwegs, um deine Wimpern zu streicheln. Nimm das so an und zieh daraus Lust, die Lust gern zu leben.

Du kannst auch die Krippenfiguren schon mal in die Hand nehmen und plazierst sie verstreut in der Wohnung, und jeden Tag bis zum Fest rückst du sie näher an den Ort der Bescherung. So nimmt man jeden Tag bis Weihnachten das Personal der Geburt in Augenschein und hält Zwiesprache mit Hirten, Weisen, Maria und Co. Dann sind sie in etwa mitgereist durch den Alltag, man kennt sie so besser.

Der Autor war Pastor in Keitum auf Sylt. Sie erreichen ihn unter: [email protected]


 




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