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Kolumne 20. Mai 2006 - <br>War Jesus verheiratet?

Traugott Giesen Kolumne 20.05.2006 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

War Jesus verheiratet?

Himmel und Erde

von Traugott Giesen

Natürlich war Jesus Mensch, war auch versuchbar. "Was nennst du mich guter Meister?" fragte er einen und sagte:"Niemand ist gut außer Gott". Er hielt sich für einmalig, - besser für erstmalig- in seiner besonders innigen Gottesbeziehung. Noch keiner hat ihn vorher "abba", Väterchen, genannt. Sein "Ich aber sage euch" nahm es mit der Tradition der Heiligen Schriften auf.

Er lebte wohl in einer Männerkommune, auch Frauen gehörten zu seinem Anhang. Mit Lazarus und dessen Schwestern Martha und Maria war er befreundet, mit Frauen hatte er die intensivsten Gespräche, eine schöne Unbekannte streichelte und salbte ihn bei einem Abendessen. Als der Gastgeber ihn deswegen rüffelte "weißt du nicht, daß sie eine Hure ist?" stellte Jesus ihn zur Rede: "Simon, höre das: Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war ihm 500 Silbergroschen schuldig, einer 50. Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er es beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben?" Simon antwortete. "Doch der, dem er am meisten schenkte." Recht gesprochen, sagt Jesus. Und mit Blick auf die Frau sagt er zu Simon: "Weißt du: Ich bin in dein Haus gekommen und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben, diese aber hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben aber sie hat nicht abgelassen, meine Füße zu küssen und sie zu salben. Weißt du warum? Weil sie mich mehr liebt als du. Ich habe ihr viel vergeben. Aber du meinst keine Vergebung nötig zu haben. Doch wem viel vergeben ist, der liebt viel Aber wem wenig vergeben wird, der liebt auch wenig."

Das verkündet der Evangelist Lukas im 7. Kapitel. Der Evangelist Johannes gibt dieser Frau den Namen Maria Magdalena, sie soll mit am Kreuz am längsten ausgehalten haben und die erste gewesen sein, die seiner als Auferstandener gewahr wurde. Das reicht längst nicht, um Jesus ein Verhältnis oder gar eine Ehe anzudichten. Nur ein Johannes hat im Neuen Testament den Beinamen, "der Jünger, den er lieb hatte". Das ist auch noch keine geheime Botschaft einer Liebesbeziehung.

Aber natürlich hat Jesus liebevollen Umgang mit Menschen gehabt, anders als Paulus. Der bietet sich als Vorbild an für den Verzicht auf geschlechtliche Freuden - er meint, Christen hätten Wichtigeres zu tun, wo doch in kürzester Zeit die Welt untergeht und noch missioniert sein will. Jesus denkt anders - er lebt dankbar und liebt einfach. Aber er hat einen anderen Auftrag als eine eigene Familie zu gründen. "Die sind meine Mutter und Vater, meine Frau, meine Kinder, die zu Gott gehören und seinen Willen tun" sagte er. Der Jünger Petrus war verheiratet, Jesus wohl nicht. Doch spekulieren wird noch erlaubt sein: Jesus verheiratet - das wäre Sakrileg nur für die, die Gottesfülle mit Asexualität gleichsetzen. Das aber ist in der Bibel ganz und gar nicht der Fall.

Traugott Giesen war Pastor an St. Severin in Keitum auf Sylt. Er schreibt in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle.


 




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