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Traugott Giesen Kolumne 12.08.2000 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

Wie leicht sich das sagt: sich selber finden!

Werde, der du bist � ist ein gutes Signal. Es spricht frei von dem Alptraum, noch ein ganz Anderer werden zu müssen. Und ich bin auch nicht zementiert im Ich-Zustand. Wir sind im Werden, wir sind auf dem Weg. Ob man darum gleich ein Dauerläufer werden soll, ist nicht klar. Als Laufender hat man den Wandel in den Beinen, sagen die Walker. Ich weiss das nicht so genau, ich wäre erst mal nur erschöpft.
Was mir einleuchtet ist: Wir sind lebendige Wesen, die Wandel in sich haben und Werden und Vergehen leben. Und was wir von uns wissen, ist eine Streckenmarke: Gut für jetzt, sehe ich mich vom Blitz der Erleuchtung erhellt: Ich bin mir selbst einen Augenblick offenbar. Und um alles in der Welt, bitte, muss nicht erschrecken. Entsetze dich nicht. Du bist gut, gut genug um gut zu werden. Das Leben hat dich in Arbeit. Glaub dich gut angelegt, begabt, befähigt. So finde dich als gut beisammen, als fit für jetzt, als einer, der heil wird und Schuld ein Stück gut machen kann, vor allem, der noch am Lernen ist. Immer noch kompetenter wirst du für dich.
Du, ich, wir sind im Werden. Das macht, wir sind auch der Weg bis zu uns ,jetzt. Wir sind ja Gewordene, und die Strecke und die Ereignisse an der Strecke sind in uns, ja, sind wir. Ich bin, der ich geworden bin und der ich werde. Das lässt mich gelassen gedenken, wie ich als kleines Kind war, und als Teenie und als junger Erwachsener und als Auszubildende, und, und... Auch was an mir falsch gemacht wurde, das nimmt an Prägekraft ab. Ich bin viel mehr der ich noch werden soll, als der, der ich war.
Ja, all die Rollen bleiben bei mir. Opfer, Täter, Bürger, Familienglied, Elternteil, Partnerin, Mitglied von Teams, Vereinen, Institutionen bin ich, und es bleibt davon viel an mir haften, auch wenn ich mit dieser oder jener Rolle durch bin. Was du verkörpertest, das hat in dir Anwachs von Ich geschaffen � das weinende und schliesslich getröstete Kind hat dich geformt zu dem Tröstenden, der du bist. Du bist auch das, was die Liebe und die Entbehrung der Liebe aus dir gemacht haben.
Und du bist auch der, Mensch, der sich wünschend nach vorn streckt. Du bist ein Wesen, das den weiten Horizont absucht nach Chancen. Du bist auch der, die vom kommenden Glück Wissende. Du bist auch der, die künftig noch danken wird. Du wirst noch sagen: es war ein guter Weg und gut, jetzt hier zu sein; und gut, so geworden zu sein. Du sollst mal nichts bereuen müssen. Und deinen Arbeitsplatz sauber hinterlassen. Find dich, nimm dich voll dieser Aussicht. Betreib, was jetzt dran ist. Und wer du wirst, das kommt von selbst, ist schon du auf dem Weg, zersorg dich nicht.
 


 




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