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Traugott Giesen Kolumne 12.01.2002 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

Jona - eine rettende Geschichte

Kennen Sie noch die Geschichte von Jona und dem Fisch? Drei der 1400 Seiten Bibel - und man hat das Evangelium in der Nussschale: Jona soll der Stadt Ninive eine Bußpredigt halten, mit Androhung des Untergangs. Aber er will nicht und flieht. Das Schiff kommt in einen Sturm. Die Seeleute würfeln, wer von Bord muss. Jona triffst; er weiß warum. Jona geht über Bord, das Meer wird still. Aber der Herr ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. Dann spie der Fisch Jona ans Land. Da ging Jona hin nach Ninive, dem Auftrag gemäß. Und predigte: Bekehrt euch von eurem prassenden Leben, sonst kommt der Untergang! Und tatsächlich ließen die Menschen sich ihr schlimmes Leben gereuen. Da ließ Gott sich gereuen die Strafe, die er ihnen angekündigt hatte, und tat's nicht. Das aber verdross Jona sehr und er ward zornig: Ich wusste dass du gütig bist und nicht gerecht. Feuer vom Himmel hat Ninive verdient, aber du - vom kleinsten Zeichen der Reue lässt du dich rühren. Und Jona setzte sich vor der Stadt nieder um abzuwarten und zu sehen, was werden würde. Es war aber sehr heiß. Da ließ Gott dem Jona eine Staude wachsen, dass sie Schatten gäbe seinem Haupt und ihm hülfe von seinem Unmut. Und Jona freute sich sehr über die Staude. Aber am Morgen ließ Gott einen Wurm kommen; der stach die Staude, dass sie verdorrte. Und es wurde noch heißer und die Sonne brannte noch mehr. Da sprach er: Ich möchte lieber tot sein als leben. Da sprach Gott zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst um der Staude willen? Dich jammert die Staude, um die du dich nicht gemüht hast, hast sie auch nicht aufgezogen, die in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt, in der mehr als hundertundzwanzigtausend Menschen sind, die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?

Nirgends anders ist so knapp uns unter die Haut erzählt, wie Gott zu uns ist. Klar, sie hat märchenhafte Züge. Aber die Geschichte ist um einer Wahrheit willen erzählt, die wir brauchen. Wir müssen zu unserer Berufung finden, müssen wir selber werden. Und solange wir uns davor drücken, sind wir auf der Flucht. Wenn du aber weißt, was du musst, dann ist das Wort des Herrn zu dir geschehen. Dann bringt dich das Leben auf Umwegen an deinen Platz, dass du tust, was deine Aufgabe ist - Und wenn dich ein Wal aufs feste Land spuckt. Jona muss lernen, was die Gerechtigkeit der Liebe ist: Was die Menschen brauchen, das will ihnen Gott geben. Und Sie brauchen nicht Knüppel und Feuer und Schwert und nicht die Todesstrafe und nicht die Gosse als Lernort. Sie brauchen Erbarmen, Gehen in ihren Schuhen, was ihnen fehlt, ist man ihnen schuldig. Wir brauchen Liebe; unendlich müssen wir alle ergänzt werden. Was unser Platz ist, dem Leben dienlich zu sein, müssen wir herausfinden auch auf Holzwegen. Hoffentlich weißt du, als wer du gemeint bist.


 




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