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Kolumne 12. April 2003 - <br>Konfirmation - mit Segen ins Erwachsenwerden treten

Traugott Giesen Kolumne 12.04.2003 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

Konfirmation - mit Segen ins Erwachsenwerden treten

Zwanzigtausend junge Menschen werden in diesen Wochen allein in Nordelbien konfirmiert. Sie waren zumeist von ihren Eltern zur Taufe gebracht; jetzt sagen sie selber: Ich will Christ bleiben und werden. Wenn auch die Familien kleiner geworden sind und manchmal kompliziert gestrickt, so feiern doch viele dieses erste eigene große Fest des jungen Menschen mit. Sie beschenken auch, und manchmal nicht zu knapp - eben weil sie sich mitfreuen, dass dieser Mensch mit Segen ins Erwachsenwerden tritt. Und das kann man ihnen sagen:

1. Willst du es hell haben, mach es hell. Betreib, was du wünschst, in der Klasse, zu Hause. Die hilfsbereitesten Hände stecken an deinen Armen.

2. Mecker` nicht, sondern mach. Du kannst nicht andere ändern, aber dich bring auf den Kurs, den du für richtig hältst.

3. Wenn du weißt, was du willst, musst du machen, dass du hinkommst. Willst du versetzt werden, einen besseren Abschluss haben, dann tu die nötigen Schritte - was sollen dich die Eltern noch kontrollieren?

4. Bring Qualität: Den dir bestmöglichen Aufsatz, die leckerste Pizza selbst backen. Und schau zwei Mal in den Fahrplan, bevor du loswillst.

5. Sei ins Gelingen verliebt. Also zuerst mal ist Gott in dein Gelingen verliebt. Er hat so viel Mühe aufgewendet, dich hervorzubringen; er hat dir so viel Begabung mitgegeben - und die Schwächen, das sind die Kehrseiten von Stärken - du musst sie nur rausfinden. Und Gott hat dir auch Spielraum beschafft, dass du dich mit erfinden kannst; du kannst mitbestimmen, wer du sein willst, er hat dir so viel Leucht-energie mitgegeben! Wie du sie zur Geltung bringst, da hat er dir viel Raum gelassen - Du sollst gerne Du sein, das hat Gott mit dir vor. Sei auch du in dein Gelingen verliebt.

6. Übernimm Verantwortung: Du schimpfst nicht über den Stau. Du weißt: Du bist der Stau mit.

7. Sieh deine Möglichkeiten. Möglichkeiten als Chancen erfassen und nutzen - das ist es.

8. Sieh zu, dass du noch immer die Wahl hast - In der Liebe warte lange, bis du einfach keine Wahl mehr hast. Das merkst du dann schon. Wenn man Kinder hat, hat man auch keine Wahl mehr. Auch damit warte lange. Es wird auch sonst noch genug Lagen geben, da hast du keine Wahl mehr - da musst du tun, was du tun musst: Deine alt gewordenen Eltern versorgen zum Beispiel Aber sonst, sieh zu, dass du die Wahl hast, etwa in Geld-sachen nie ausgeliefert sein. Und lass anderen die Wahl. Entfeinde, hilf jedem zu seinem Recht.

9. Lass es dir gut gehen und anderen mit dir. Leb mit Natur, Mach viel mit dem Körper. Freu dich, habe Spaß dran, andern eine Freude zu sein.

10. Kooperiere, besiege dein Misstrauen, setz auf gegenseitige Fairness. Geh du auf den Neuen zu, bring den Zögernden ins Spiel. Also du , ein Licht der Welt, eine vertrauensbildende Maßnahme. Lebe gut, lache gut. Mache deine Sache gut, Kind Gottes.


 




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